Dienstag, 3. September 2013

Geheimversteck

Jedes Kind sollte ein Geheimversteck für seine Schätze haben. Ein Ort der nur ihm gehört. Danach sollte aus Respekt vor dem Kind auch nicht gesucht und geschnüffelt werden. Finde ich.
Wie verhält es sich aber wenn ein Kind ein Geheimversteck für Essensreste einrichtet und dieses bereits lebendig ist?
Durch Zufall habe ich heute ein solches Geheimversteck des Kindergartenkindes ausgehoben. Schon gestern morgen fiel mir der komische Geruch in der Ecke ihres Zimmers auf. Ich konnte aber auf den ersten Blick nichts finden und hatte es dann auch wieder vergessen.
Heute habe ich sie dann auf frischer Tat ertappt wie sie wieder etwas in ihrem Versteckt entsorgen wollte damit sie den Nachtisch bekommt.
Als ich die Schublade öffnete blickte ich in die Hölle. Ein total verschimmelter Joghurtbecher mit Löffel, eine vergammelte Banane, ein eingetrocknetes Schokoladentoastbrot, ein Milchschokoladenriegel und etwa 50 Schokobon-Papiere. Die Schokobonpapiere müssen aus einem geheimen Feldzug stammen, niemals hätte ich ihr eine solch raue Menge an Süßigkeiten erlaubt. Allerdings haben wir auch nie so viele Schokobons auf einmal im Haus. Sie muss da über längere Zeit heimlich gesammelt haben.

Ich habe dann unter den sehr schuldbewussten Augen des Kindergartenkindes und mit sehr spitzen Fingern die Schublade geleert und mit Sagrotan gereinigt. Danach wurde noch ein klärendes Gespräch geführt, ich hoffe es hat etwas gebracht.

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