Samstag, 28. April 2012

'Du bist das hier'

Ich bin noch keine zwei Stunden wach und war heute schon eine Little-People-Figur, eine Katzenmutter, die Ente aus der Sendung mit der Maus und eben sollte ich ein My-little-Pony sein. Ich habe gestreikt und das Kindergartenkind lief weinend und 'Man!' rufend aus dem Zimmer und warf sich bäuchlings auf ihr Bett um dort zu weinen und darüber zu sinnieren wie unfair und blöd alles ist.
Den lieben langen Tag kommt sie mit zwei Figuren an und drückt mir eine davon mit den Worten 'Du bist das hier' in die Hand.
Zur Zeit ist ihr Lieblingsszenario 'Wir besteigen den Kali-Berg'. Dieser ist hoch und rutschig, sodass man sich alle paar Sekunden so verletzt das man zum Doktor, das bin auch ich - ich bin eine Doppelrolle, muss um sich, wie sie sagt, reparieren zu lassen. Das geht dann etwa 15 bis 20 Minuten so, immer in Endlosschleife. Hochsteigen, abrutschen, Doktor gehen. Hochsteigen, abrutschen, Doktor gehen....

Ich war noch nie eine Spielmutter und so kosten mich solche Geschichten wirklich Überwindung, da ich damit so gar nichts anfangen kann und ich auch keine Phantasie für Geschichten habe. Ganz anders der Herbstmann und das kleine Schulkind, aus denen sprudeln die Geschichten und Ideen für Spielszenarien nur so heraus.

Jetzt habe ich sie gerade auf den Zeitpunkt vertröstet an dem meine Kopfschmerztablette wirkt. Seit einigen Tagen habe ich damit wieder verstärkt Probleme. Wenn ich nur wüsste woran das liegt.

Freitag, 27. April 2012

Kosmetikwahn

Unsere beiden jüngsten Töchter sind dem Kosmetikwahn verfallen. Sie können Stunden damit zubringen sich zu schminken. Hinterher sieht das mehr (beim kleinen Schulkind) oder weniger (beim Kindergartenkind) gut aus. Das Haus können jedoch beide so angemalt nicht verlassen.
Da das kleine Kindergartenkind mit den Pulvern, Cremes und Gloss' noch sehr wenig gefühlvoll umgeht, sieht eine Schminkpalette nach ihrer Benutzung aus wie ein Schlachtfeld. Daher ist das kleine Schulkind sehr darauf bedacht das die kleine Schwester nicht an ihren Schminkkoffer geht. Das ist ein Teil der ganzen Geschichte den ich auch verstehen kann.
So hatten wir gestern einen sehr Tränenreichen Tag, da das Kindergartenkind U N B E D I N G T an den Schminkkoffer der Schwester wollte.
Es endete darin das mir einfiel das die Patentante des Kindergartenkindes mal einen Schwung aussortierte Schminksachen zu uns rübergebracht hat, da sie über die Schminkwut des kleinen Schulkindes bescheid weiß.
Nun habe ich diese Sachen also dem Kindergartenkind gegeben. Es herrschte allgemeines Friede-Freude-Eierkuchen, und nach nur einem dreiviertel Tag sind manche Töpfchen er Schminkpalette (vor allem die mit dem Lipgloss) fast leer und die mit den Pudern und Lidschatten reichlich angekratzt. Dafür sind sämtliche Kinder glücklich. Hat auch was für sich.
Ich frage mich aber nach wie vor woher die Kinder diese Schminkwut haben. Ich schminke mich nur unter Androhung oder bei Lebensgefahr. Alternativ noch bei großen Familienfesten, ansonsten gibt es mich nur pur. Ich bin dafür schlicht und begreifend zu faul, die Zeit die dafür draufgeht verbringe ich lieber noch im Bett.

Samstag, 21. April 2012

Wortreich

Ich werde der erste Mensch sein der von seinem Kind totgeredet wurde. Das Kindergartenkind spricht ohne Punkt und Komma. So viel, so schnell, so laut das mein Tinitus zur Höchstform aufläuft und ich einfach nur flüchten möchte.
Die lässt mir aber keine Chance. Sie möchte Dino spielen und eben dieser möchte mich fressen. Ich sterbe seit einer halben Stunde alle paar Sekunden den Dinotod.

Donnerstag, 19. April 2012

Farben

Das Kindergartenkind kennt so gut wie alle Farben und kann sie sicher benennen. Ich bin ganz entzückt. Ist das normal in dem Alter?

Dienstag, 17. April 2012

Du schaffst das schon

Gestern Nachmittag kamen wir auf dem Heimweg von der Klinik in den Feierabendverkehr. Das Kindergartenkind sass in ihrem Sitz und forderte: 'Fahr doch schneller Mama.' Ich erklärte ihr das ich nicht schneller fahren könnte als das Auto vor mir, daraufhin kam das obligatorische 'Warum denn?'. Auf meine Erklärung das wir dann einen Unfall bauen würden wenn ich dem Auto hinten drauf fahren würde, sagte sie nur gelassen 'Du schaffst das schon, Mama.'

Montag, 16. April 2012

Wie ein Lodenmantel

Meine Mutter sagt immer das Kindergartenkind sei wie ein Lodenmantel, mit ihr könnte man sich überall blicken lassen. Ich weiß zwar nicht genau was ein Lodenmantel ist, aber das das Kindergartenkind absolut gesellschaftsfähig ist, das stimmt.
Egal wo wir sind, sie benimmt sich in 98 % der Fälle einwandfrei.
Durch meine Krankheitsgeschichte hat sie schon den ein oder anderen Arztbesuch mit mir gemacht. Im Wartezimmer beschäftigt sie sich mit dem gebotenen Spielzeug oder lässt sich in Ruhe ein Buch vorlesen. Auch wenn wir länger als eine Stunde warten müssen. Im Behandlungszimmer fragt sie 'Wo ist mein Stuhl?', setzt sich hin und wartet leise und geduldig bis meine Behandlung fertig ist.
Auch heute war sie wieder mal geduldig mit mir in der HNO Ambulanz der Klinik.

Sonntag, 15. April 2012

Nach-Ferien-Fund

Wir haben heute die Schulranzen für den morgigen ersten Schultag nach den Ferien fertig gemacht. Auf einmal ein entsetzt-angeekelter Aufschrei des kleinen Schulkindes 'Ihhhhh! Mein Brot hat weißes Fell!'

Sowas passiert wenn die Mama die Schulranzen nicht Ferienfest macht, weil sie zu Ferienbeginn im Krankenhaus liegt. *grins*

Knallhartes Schulkind

Das kleine Schulkind hat seit einiger Zeit einen Wackelzahn. Einer der unteren Schneidezähne. Schon einige Tage macht er ihr nun Probleme beim essen.
Gestern abend, wir waren gerade beim Abendessen, stand sie auf und ging genervt ins Bad. 'Der Zahn soll raus, der nervt nur noch.' sprach sie, nahm sich ein Handtuch und zog sich selbst den Zahn. Das große Schulkind, und auch ich, hätten uns das nie getraut. Respekt mein Kind.
Nun ist sie stolz wie Oskar und zeigt jedem ihre neue Zahnlücke.

Freitag, 13. April 2012

22, 23, 24...

Heute mittag:
'Mama, ich Brille putt machet.'
Das Kindergartenkind hat den Schlaufensteg ihrer verhassten Brille kaputt gebissen. Also sind wir nachmittags zum Optiker gefahren und haben ihn wechseln lassen.
Bei der Gelegenheit haben wir ihm gleich gesagt das das große Schulkind das zurück gelegte Gestell für 177 Euro (ohne Gläser, mit wären es 370 Euro gewesen) nicht nimmt. Sie hat sich für ein Modell von Fielmann für 27 Euro entschieden, das habe ich ihm aber nicht gesagt. Daraufhin nahm er Rücksprache mit der Chefin und knöpfte uns 5,50 für den Austausch des Schlaufenstegs ab. Ungeachtet der Tatsache das wir im ersten Jahresquartal über 800 Euro dorthin getragen haben.

Heute abend:
'Mama, ich Brille wieder putt machet.'
Tief durchatmen, dem Kind mit wenigen Worten klar machen was man davon hält und morgen wieder 5,50 Euro zur Service-Wüste tragen.

Bei Fielmann wäre das Service...

Dienstag, 10. April 2012

Argh

'Ich will kein Blubberblasen, ich ausschüttet.'

Nicht das man das Seifenblasenröhrchen einfach hätte zudrehen können.

Montag, 9. April 2012

Ohne Punkt und Komma

Das Kindergartenkind hat vom Osterhasen ihrer Paten eine Kindermikrowelle geschenkt bekommen. Nun kocht sie seit heute morgen und kommentiert jeden Handgriff ohne dazwischen merklich Luft zu holen.
Seit etwa fünf Stunden muss ich durchgehend Hot Dogs, ganze Hähnchen und Hamburger essen. Ein 'Nein.' wird nicht akzeptiert.
Jetzt werde ich sie ganz unpädagogisch mit 'Trotro' ruhig stellen. Wobei ruhig im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen ist.
Ein Hoch auf YouTube, dort gibt es einen Zusammenschnitt von mehreren Folgen....

Samstag, 7. April 2012

Warum denn?

Das Kindergartenkind hinterfragt im Moment alles. Egal was auch immer ich sage, ich kann sicher sein das von ihr ein 'Warum denn?' kommt. Besonders toll ist das abends bei der Einschlafgeschichte. Vor lauter Nachfragen kommt das Kind einfach nicht dazu einzuschlafen.
Sie gibt sich auch mit so gut wie keiner Erklärung zufrieden. Jede gegebene Antwort wird wieder hinterfragt.
Zum Glück wissen wir das auch das nur eine Phase ist.

Mittwoch, 4. April 2012

Ungeplant

Am 21.04. wurde ich, nach zwei Schwindelanfällen am Vortag, unplanmässig im Krankenhaus aufgenommen und zwei Tage später operiert. Bis zum 02.04. blieb ich dort. Es wurden verschiedene Dinge festgestellt denen noch weiter nachgegangen werden muss. Z.b. muss geklärt werden woher meine immer weiter steigenden Entzündungswerte im Blut kommen, was der Schatten auf der Lunge ist der da nicht hingehört und warum ich rheumatische Beschwerden habe.

In der Zeit in der ich im Krankenhaus war, war der Herbstmann hier alleine mit den Mädelz. Es klappte erstaunlich gut, und da ab Tag 6 auch eine von der Krankenkasse gestellte Haushaltshilfe den Haushalt führte, bzw versuchte sie es, konnte man wohl auch wieder mit normalen Schritten durchs Haus laufen und die Kinder bekamen nicht nur Ravioli zu essen.

Kurz bevor ich ins Krankenhaus kam, wurde festgestellt das das Kindergartenkind auch eine Brille braucht. Ihre Augen sind so unterschiedlich, das sie bisher noch nicht räumlich sehen kann. Der Herbstmann nahm sich sogar dieser Aufgabe an. Was um so erstaunlicher ist, da er die Brillen der Mädchen eigentlich so nötig wie einen Kropf hält.
Seit Montag Nachmittag hat das Kindergartenkind nun also eine Brille und noch sind wir oft am diskutieren ob und wann sie sie trägt. Sie zieht sie noch oft ab. Ich hoffe wir sind durch diese Phase bald durch, folgt dann doch das abkleben des stärkeren Auges.

Sprachlich hat das Kindergartenkind einen riesen Sprung gemacht während ich im Krankenhaus war. Nur einmal habe ich die Kinder in den 13 Tagen meines Aufenthaltes gesehen, was auch daran lag das das Krankenhaus fast 50 km von zu Hause entfernt war. Wir hatten aber auch beide Angst das die Kinder durch einen Besuch mehr verstört werden als nötig.

Das große Schulkind macht sich ganz wunderbar in der Schule. Sie war beim Känguruh-Test, ein unbenoteter Test der wohl Deutschlandweit durchgeführt wird um zu schauen wo die Kinder stehen, die achtbeste ihrer Grundschule und die beste der dritten Klassen. Einige Tage später schrieb sie die beste Sachkundearbeit der Klasse.
Inwieweit die schulischen Leistungen des kleinen Schulkindes unter meiner Abwesenheit gelitten haben, werden wir nach den Ferien sehen.

Das Thema Stillen ist nun hier auch Geschichte. Auch wenn das Kindergartenkind immer mal wieder danach fragt. Da ich nicht weiß inwieweit ich evtl. medikamentös eingestellt werden muss, möchte ich die Gelegenheit zum endgültigen Abstillen nutzen.
Ich war ja davon überzeugt das nach 13 Tagen ohne Stillen die Milch komplett versiegt ist und lies das Kindergartenkind nach meiner Ankunft zu Hause Probetrinken. Nach einigen Zügen sagte ich ihr das die Milch all ist und sie ja doch gar keine mehr braucht. Sie verneinte, es käme noch Milch und zur Demonstration lies sie die Brust los, drückte darauf rum und siehe da, die Milch floss in Strömen.
Trotzt dieses kleinen Intermezzos nimmt sie meine Brustverweigerung bisher ganz gut hin. Sogar einschlafen klappt ohne Brust. Nachts wird sie ein bis zweimal wach, lässt sich aber alleine mit reden und streicheln schnell beruhigen und schläft wieder ein. Ich bin überzeugt das ich es in absehbarer Zeit nicht geschafft hätte sie ohne Stillen zum einschlafen zu bekommen.