Dienstag, 15. März 2011

Ein Tag wie er sein sollte

Das Sommerbaby hat mich heute Nacht geschätze 30 mal wach gemacht und 'schlief'' auch nur an der Brust oder in meinem Arm. Sobald ich sie abdockte war sie wach. Da sie wieder sehr hoch fieberte, hatte ich nach einigen Minuten Stillen das Gefühl das meine Brust gleich gar ist. Gegen 22.00 Uhr habe ich ihr, als sie 40,5 Grad Temperatur hatte, unter heftigem Protest und Tränen Fiebersenkenden Saft gegeben. Gewirkt hat der nur langsam und nicht so gut wie tagsüber.
An Schlaf war so gut wie nicht zu denken. Morgens wachte ich also übermüdet, mit Rücken- und Brustschmerzen auf.
Noch vor dem Frühstück diskutierte das Schulkind mit mir darüber das sie eine Weste, wie ihre Freundin, anziehen wolle. Wir haben aber keine Weste in ihrer Größe. Ich habe ihr drei oder vier Jackenalternativen für jede Jahreszeit geboten, keine war ihr Recht. Die Sommerjacke zu dünn, die Winterjacke zu dick und überhaupt. Dazu wollte sie ihre ausgelatschten Winterstiefel anziehen, in denen sie rechts 0,5 mm NEBEN der Sohle läuft, das sieht so dermaßen dämlich aus, das der Kinderarzt ihr schon ein Rezpet für Einlagen geben wollte. Nachdem ich kurz davor war ihr die Sommerjacke um die Ohren zu hauen, verließ sie, fünf Minuten zu spät dank Diskussion, das Haus in ihren Turnschuhen und der Winterjacke.
Nachdem das Schulkind das Haus verlassen hatte, rief ich, zwei Minuten nach Praxisöffnung, bei unserem Kinderarzt an, um einen Termin für das kranke Sommerbaby zu bekommen. Ich bekam doch wirklich die Antwort es gäbe heute keine freien Termine mehr, ich könne aber um 14.30 Uhr kommen und warten! Was uns das letzte mal das beim Kinderarzt warten eingebracht hat ist ja noch hinlänglich bekannt. (Brechdurchfall für alle)
Das Vorschulkind hatte heute um 10.45 Uhr Schuleingangsuntersuchung. Ich habe sie also früher vom Kindergarten abgeholt und bin mit ihr pünktlich im Kreisgesundheitsamt erschienen. Dort ging es zu wie auf einem türkischen Basar. Mütter und Kinder, alle liefen und sprachen wild durcheinander. Wir wurden aufgenommen und auf meine Frage wie lange das Prozedere dauern würde, sagte man mir, man müsse mit einer Stunde rechnen. Beim Schulkind war diese Untersuchung noch in der örtlichen Schule und in 20 Minuten über die Bühne.
Nachdem mir eine sehr übel gelaunte Dame beim Sehtest erklärte meine Tochter sei Kurz- und nicht Weitsichtig (Ja klar, Augenarzt und Sehschule irren sich dahingehend seit vier (!) Jahren) und bei der Schulärztlichen Untersuchung eine Frau eine andere, weil wohl beste Freundin und noch mit einem anderweitigem Termin, vorliess und sie eine weiter kackfrech vordrängelte und wir wegen ihr wieder aus dem Untersuchungsraum gebeten wurden, weil ihr ursprünglicher Termin 30 Minuten vor unserem lag. Das sie aber locker 30 Minuten nach uns erst im Gesundheitsamt erschien war ihr egal. Mittlerweile hatte ich ein, weil gelangweilt und fiebernd, schreiendes Sommerbaby auf dem Arm das, sobald es Boden unter die Füße bekam, sich Richtung Treppe zum Ausgang aufmachte. Irgendwann nach insgesamt zwei Stunden (!) verliessen wir dieses vermaledeite Amt mit einem Schreiben für unseren Augenarzt, das ihn über seine Unfähigkeit aufklärt eine Weit- von einer Kurzsichtigkeit zu unterscheiden.
Nach diesem Intermezzo war mir klar das meine Fähigkeit zu warten, und die des Sommerbabys, für heute hinlänglich aufgebraucht war. Dazu kam das wir um 14.15 Uhr, der Zeitpunkt zu dem wir zu unserem 'Kommen Sie, aber bringen sie Zeit mit'-Termin hätten starten müssen, gerade mal das Mittagessen auf dem Tisch stehen hatten. Kurz vor dem Auftischen rief der Herbstmann an, er wäre bei seinem Termin fertig und könne jetzt in der Stadt geholt werden. Zum Glück hat sich einer der Angestellten seiner Firma bereiterklärt ihn zu holen, denn ohne Mittagessen hätte er mir nicht wirklich begegnen wollen nach solch einer Nacht und solch einem Tag.
Nach dem Mittagessen habe ich mit dem Sommerbaby die Arbeit des Hausmeisters erledigt und die Strasse gekehrt. Ich muss sagen das dass nicht so schlimm ist, das Sommerbaby liebt es sich vorne auf die Kehrmaschine zu setzen und von mir durch die Gegend geschoben zu werden. So hatte ich 15 Minuten Ruhe, abgesehen vom monotonen Strasse hoch und runter gehen. Natürlich kamen alle Leute, die ich mit meinem Arbeitseinsatz hätte beeindrucken können, erst nachdem ich die Kehrmaschine wieder im Schuppen verstaut hatte auf den Hof gefahren. Aber dafür sofort danach und alle nacheinander. Ich schwöre, die haben hinter der nächsten Ecke gewartet bis ich fertig bin.
Heute Abend war dann noch Elternabend für das Schulkind. Ich hatte es den ganzen Vormittag über im Kopf, dann wieder vergessen und 30 Minuten vor Beginn fiel es mir wieder ein. Ich hatte gerade die Brötchen fürs Abendessen im Ofen. Also haben wir schnell gegessen, ich habe das Sommerbaby ins Bett gebracht, das mal wieder 40,0 Fieber hatte, und stand 25 Minuten zu spät im Klassenraum. Nach weiteren 30 Minuten schaltete sich mein Handy wegen eines leeren Akkus aus, dabei hatte es 30 Minuten vorher noch zwei Balken und der Akku ist neu, und ließ sich auch nicht wieder anschalten. So habe ich in meiner Not der Klassenlehrerin erklärt das ich leider schon wieder gehen müsse weil mein Kind zu Hause krank läge und ich im Moment nicht erreichbar sei und die Hölle losbräche wenn meine Tochter wach würde und die Mama nicht binnen Minuten bereit stehe. Was für ein Auftritt.

Das Sommerbaby war heute den ganzen Tag über recht anstrengend, wollte immerzu mit mir WII spielen, also, ich soll spielen und sie schaut zu und hat denWochenvorrat eines normalen 20 Monate alten Kindes an 'Mama!' verbraucht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit geweint und gemotzt und sehr viel gestillt.

Alles in allem also ein Tag wie er sein sollte.

Jetzt trinke ich gerade noch ein oder zwei Gläser Sekt und dann hoffe ich darauf das dass Sommerbaby genauso 'gut' weiterschläft wenn ich neben ihr liege, wie in den letzten drei Stunden, bisher war sie nämlich nur einmal wach.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen