Donnerstag, 17. Mai 2012

Der Preis für 30 Minuten Ruhe

Mir steckt immer noch eine fiese Erkältung in den Knochen. Die letzte Nacht habe ich vor Halsschmerzen kaum geschlafen. Heute mittag hatte ich den unstillbaren Drang mich kurz in mein Bett zu verkriechen.

Das Kindergartenkind kam nach kurzer Zeit und präsentierte mir ein Paket Fingerfarben das meine Mutter uns irgendwann einmal schenkte. Ich erklärte dem Kindergartenkind das wir dafür ein sehr großes Papier brauchten und ich morgen mit ihr damit malen würde. Ich bin davon ausgegangen das die Farben so konzipiert sind, das 2,5-jährige sie nicht alleine aufbekommen. Blöder Fehler.

Nach etwa 30 Minuten kam sie wieder ins Zimmer und verkündete 'Mama, ich hab die Farbe von den Händen abwachst.' Ich fragte sie ob sie mit den Fingerfarben gemalt habe, sie bejahte. Ich stand auf und das Kindergartenkind verkroch sich mit den Worten 'Ich hab Angst.' in mein noch warmes Bett.

Im Wohnzimmer erwartete mich dann der Blick in den Vorhof der Hölle. Drei etwa zwei qm große Flächen auf denen unzählige kleine und große Flecken waren. Teilweise hatte sie die Deckel mit der feuchten Seite auf den Teppich gelegt. Ausserdem haben wir nun einen echten H. an der Wand. Direkt unter den echten Blums.

In meiner Verzweiflung und weil auf der aufgerissenen Packung stand man solle Textilien direkt einweichen und danach normal waschen, haha toller Tipp für Auslegware, habe ich mir eine Mischung aus Vanish Oxy Action und warmen Wasser gemacht und alle Flecken damit getränkt und einweichen lassen. Dann habe ich mich mit klarem Wasser und dem Küchenschwamm daran gemacht die Flecken zu entfernen. Wahrscheinlich habe ich die Farben nur gleichmäßig verteilt, aber sie fallen nun weniger aufs als vorher. Es sind immer noch Schatten da, die werden wohl auch bleiben. Argh, argh, argh.
Der nächste der mit Fingerfarben als Geschenk für die Kinder auf der Schwelle steht, wird auf der Stelle wieder nach Hause geschickt. Inkl. Fingerfarben. Nur so als Hinweis...

Samstag, 12. Mai 2012

Schreiblaune

Ich habe in der letzten Zeit festgestellt das ich weniger bis gar nichts hier schreibe wenn es mir nicht gut geht. Dann bin ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt um kreativ zu sein oder meine Umwelt so wahrzunehmen das ich die kleinen Besonderheiten bemerke.
Die letzten Tage geht es mir, durch das ausschleichen eines Medikamentes, wieder um einiges schlechter. Ich würde am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen, habe keinen Hunger oder Appetit, bin total antriebslos und liege abends um 21.00 mit der Jüngsten im Bett.
Mit dem Medikament ging es mir sehr viel besser, leider kann man, solange dieser Wirkstoff im Blut ist, keine aussagekräftigen Blutwerte bekommen. Da beim mir aber nochmal unverfälschte Blutwerte gebraucht werden, musste ich das Medikament ausschleichen und nun etwa 14 Tage darauf verzichten. D.h. es wird hier auch in nächster Zeit wohl etwas ruhiger sein.

Dunkela

Hatte ich vor einiger Zeit nicht geschrieben das das Kindergartenkind die Farben schon so schön kann? Nun, das hat sich in den letzten zwei Wochen geändert.
Seitdem sie beim malen mit Wasserfarben ein wirklich hübsches Bild in Türkisfarben erst mit dunklen Blau und Brauntönen und später mit Schwarz übermalte und ich zu ihr sagte: "Du malst ja das schöne Bild als dunkler.", ist schwarz für sie 'Dunkela'. Wahlweise sagt sie zu schwarz auch 'Heia-Zeit', denn ich habe ihr erklärt das es Heia-Zeit ist wenn es draußen dunkel wird oder ist.
Es kann also durchaus vorkommen, das sie auf einem Bild alle Farben richtig benennt und bei schwarzen Dingen sagt es sei Heia-Zeit.

Dienstag, 1. Mai 2012

Heia-Zeit

Bisher war für das Kindergartenkind klar, wenn es dunkel wird ist Heia-Zeit. Leider ist das in den letzten Tagen so nicht mehr gültig. Das führt hier Abends zu Unmut und manchmal auch zu Tränen.
Früher wurde das Kindergartenkind immer in den Schlaf gestillt, das ging relativ schnell und problemlos, war aber total an mich gebunden. Mit meiner Krankenhauseinweisung wurde dieses Abendritual natürlich vollends auf den Kopf gestellt.
Der Herbstmann hat dem Kindergartenkind Abends eine Kakaoflasche gemacht, was zu einer verstärkten Neurodermitis bei ihr führte, und sie mittels iPhone und iPad ins Land der Träume gebracht. Und das ohne Tränen und nach Mama-fragen.
Nachdem ich vom Krankenhaus wieder zu Hause war haben wir 3 Wochen jeden Abend zwischen 45 und 60 Minuten mit dem Zu-Bett-bringen verbracht. Ich habe Geschichten erzählt und gekuschelt, mir Geschichten angehört und sie mit der Wasserflasche ins Land der Träume gebracht.
Vor ein paar Tagen, das Kindergartenkind weinte aus welchem Grund auch immer lang und bitterlich, bot ich ihr in meiner Verzweiflung die Brust an. Sie beruhigte sich sofort und schlief nach wenigen Zügen ein.
Am nächsten Abend fragte sie nach kurzer Zeit ob sie Milch trinken dürfe, nach einer kurzen Diskussion gab ich nach. Nun sind wir wohl wieder soweit das sie innerhalb weniger Minuten an der Brust einschläft, sich aber, wenn ich nicht da bin, problemlos und ohne Tränen vom Herbstmann hinlegen lässt.